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Originale Lehmausfachung von 1535 mit Staken aus Ästen |
Nach der langen frostigen Winterpause sind jetzt die Arbeiten wieder aufgenommen worden, nachdem schon Fundament und Bodenplatte hergestellt werden konnten, widmeten sich jetzt Tassilo Turner und sein Team der Ausstakung der Wände.
Pastors Hus hatte Wände aus Lehm. Das lässt sich ganz klar sagen, weil drei – mehr oder weniger gut erhaltene – originale Lehmausfachungen im Befund erhalten sind. Diese Lehmfächer brauchen für die nötige Stabilität eine stabile „Armierung”, die hier aus Holzstaken besteht. Das sind traditionell gespaltene Holzstangen die mit ihrem oberen Ende in Löchern im Riegel stecken und unten in einer Nut im Riegel festgekeilt werden. Der Abstand der Löcher ergibt sich z.B. in der wiedergefunden Giebelschwelle – die mit der Inschrift – aber auch in den vorhanden Lehmfächern.
Ausflechtungen mit Weidenruten gab es in diesem Haus nicht, dafür hätten die Löcher viel weiter auseinander stehen müssen. Für diese seltene Art der engen Ausstakung ohne Geflecht gibt es ein Beispiel aus Hoya aus dem Jahr 1604. Für die Zeit danach gibt es keine bekannten Befunde der engen Ausstakung ohne Flechtwerk.
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Ein sehr schöner Befund: die fast 500 Jahre alten Lehmausfachungen in der oberen Reihe, die Ausmauerung mit Lehmziegeln stammt aus der Zeit als Pastors Hus ein Kammerfach bekam |
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Die wiederentdeckte originale Giebelschwelle mit den eng stehenden Stakenlöchern
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Stakenlöcher an der Unterseite am Giebelrähm |
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Originale fast 500 Jahre alte Lehmausfachung mit runden Staken ohne! Flechtwerk |
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die eng stehenden Staken sind mit Lehm mit geringen Strohanteilen beworfen und glatt gestrichen – ohne Oberputz! |
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Ein sehr seltener Befund: Äste wurden 1535 als Staken verwendet |
seltene Beispiele für Ausfachungen nur mit Staken, ohne Flechtwerk:
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Ein Beispiel, nicht weit entfernt, aus dem ältesten bekannten Haus in Hoya aus dem Jahr 1604, dass von der Stadt gekauft wurde um es abzureißen und auf dem Platz Gras einzusäen und eine Bank aufzustellen |
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Scheune in Lüdersdorf im Oderbruch |
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Scheune im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim |
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